Samstag, 28. Juni 2008

Liebesgrüße aus Moskau und Prunk aus Petersburg

Am Montag war es so weit. Unausgeschlafen und rauchend saß er da und blinzelte angestrengt in die Morgensonne. Ich ging näher heran, aber nach zwei weiteren Siebenmeilenschritten gab es keinen Zweifel mehr. David war endlich angekommen, der Urlaub konnte beginnen. Nachdem wir uns zuhause verabschiedet hatten und von Jura den Auftrag entgegen genommen hatten, Lenin zu grüßen, falls wir ihn im Mausoleum sehen sollten, ging es mit großen Pjatjoretschka-Tüten voll bepackt mit Broten, Käse und Wasser in den Zug. Der erste Schlag traf uns beim Belegen der Plätze. Entgegen der Aussage der Bahnbeamtin hatten wir nicht zwei untere, sondern nur einen unteren Schlafplatz, weswegen die Stimmung schlagartig durch eine kurze Diskussion über die Besetzung gedämpft wurde. Zu allem Überfluss saß uns gegenüber eine dicke, unattraktive Mittvierzigerin, die ihr Kätzchen mitnehmen musste, was mauzend in seinem Plastikköfferchen krabbelte. Da anfangs aber noch viele Plätze frei waren, nahmen wir an einem anderen Tisch platz und entschieden uns den Frust weg zu trinken. Als wir gerade das erste Gläschen geleert hatten, kam der Schaffner, um die Fahrkarten zu überprüfen und begann einen Smalltalk über unsere Herkunft, was wir so in Russland machen und wohin wir fahren. „Versteht ihr denn gut Englisch?“ „Ja“ „Worum geht’s denn in dem Song?“ „Grabrede und so“ „Aha…“ (der Kenner wird schon verstanden haben, dass Tool angesagt war). Scheinbar waren wir aber trotz unserer ‚Kurzangebundenheit’ wohl recht sympathisch, auf jeden Fall kam kurz danach der Kumpel unseres Schaffners auf uns zu und verkaufte uns dankenswerterweise zwei Coupé-Plätze für den lächerlichen Aufschlag von 600 Rubeln. Das Coupé hat den Vorteil, dass man nur zu zweit auf einem verdammt großen Raum hockt, das Abteil abschließen kann, Beinfreiheit beim Schlafen genießt und das Fenster öffnen kann und niemanden mit lauter Musik aus Brüllwürfeln von Ruslan stören kann. Das haben David und ich dann auch erstmal begossen und uns unser Abendessen schmecken lassen. Nach einiger Zeit entschieden wir uns dann für eine Zigarette in der Raucherzone zwischen den Wagons, wo wir auf zwei ältere und ziemlich betrunkene Damen aus Wolgograd stießen, die mir unbedingt, als sie erfuhren, dass ich meinen Wehrersatzdienst in Stalingrad schiebe, eine Signatur auf meinem T-Shirt hinterlassen wollten: „Für das Vaterland, für Stalin“. Leider ging das nur mit Kuli drauf, weswegen es nach der bitter nötigen Wäsche schon wieder ab ist. War aber in dem Moment mein ganzer Stolz. Später am Abend trafen wir an gleicher Stelle noch auf zwei Soldaten, die just ihren Dienst in Wolgograd abgeschlossen hatten und nunmehr nach Moskau nach Hause fuhren. Die Jungs waren eigentlich ganz okay, nur dass der eine im volltrunkenen Zustand nicht mehr aus unserem Coupé wollte, fanden wir gegen zwei Uhr ziemlich blöd. Um den loszuwerden, begab ich mich dann noch nachts auf die Suche nach seinem Kollegen in die zweite Klasse. Das klingt nun ein wenig abwertend und das soll es auch. Wer noch nicht weiß wie solche Abteile um zwei Uhr nachts aussehen – hier eine Kurzbeschreibung. In solchen Abteilen liegt das Musterexemplar der russischen „Babuschka“. Die Babuschka hat einige Standards, der jede von ihnen entspricht. Sie ist, um sie nun nicht zu diskriminieren, verdammt fett (das ist noch schön ausgedrückt), hat immer irgendetwas parat, über das sie sich aufregen kann, sodass ihr Leben zu einer Straße mit vielen Steinen des Anstoßes verkommt, wenn sie das vierzigste Lebensjahr überschritten hat, sie riecht ab 25° Raumtemperatur recht streng und hat zu allem Überfluss noch die böse Angewohnheit alles schlecht zu finden, was sie nicht selbst gemacht hat. So nimmt sie dann auch immer und auf jedem Weg alles mit, was man eventuell gebrauchen könnte, damit es ihr auch ganz sicher an nichts fehlt. In den Abteilen der zweiten Klasse ist aber die Babuschka nie allein. Meist hat sie mindestens zirka 20 Genossinnen bei sich, die den Trip in einem solchen Wagon zu einem „Highway to Hell“ machen. Die Damen quellen aus ihren Betten hervor, haben alle Gänge mit ihren Mitbringseln zugestellt, miefen und meckern vor dem Schlafengehen mal schrill, mal dumpf untereinander. Oder mit ungebetenen Gästen, die Bekannte suchen, um selbst ungebetene Gäste loszuwerden. Irgendwann hatte ich mich durchgekämpft und saß dem Ex-Sergeanten gegenüber. „Ich will ja nicht sagen, dass dein Kumpel uns auf den Sack geht, aber…er geht uns auf den Sack. Kannst du den nicht mal einsammeln?“ „Passt schon“. Mit meinem Freund im dunklen Trainingsanzug im Gepäck stolperte ich dann über schimpfende Babuschkas und ihre Köfferchen und Brotdosen in unser Luxus-Coupé, dem man mittlerweile auch ansah, dass Jugendliche drin hausten. Schließlich und endlich wurden wir dann unseren Schnapshammel auch los. Am nächsten Morgen wollte ich dann schon ganz gern mal für kleine Jungs, wo ich sofort den verständigen Mann im Trainingsanzug wieder fand. Fünf Sekunden später waren auch seine Freunde da, die sich über Nacht auf drei vermehrt hatten. Nachdem wir denen dann aus dem Kopf schlagen konnten, sich noch zu betrinken (uns war mal echt nicht danach), wollten die Ex-Soldaten uns unbedingt etwas schenken. Kurze Zeit später waren wir dann um eine Feldflasche und einen Offiziersgürtel reicher. Die Feldflasche bekam David mit Originalsignatur. Der Offiziersgürtel war vom Kommandeur geklaut und ging an mich. Beide Trophäen mussten wir aber teuer mit langen und lauten Gesprächen bezahlen, die uns die Fahr nach Moskau nicht gerade versüßt haben. Ich will gar nicht sagen, dass die Kerle keinen Humor hatten, aber auf einige „Brüller“ kann ich mit einem flauen Magen schon verzichten, wenn ich schon kein Konterbier mittrinken kann, weil meine Gastriten ein „P“ davor setzen. Zur Verabschiedung gab es noch eine Einladung auf eine Datscha in die „Podmoskovnije“, also die Umgebung von Moskau, die wir gern annahmen, aber dann auch schnell wieder vergaßen.

Ich merke gerade, dass, wenn ich alles erzähle, was uns so an Skurrilitäten über den Weg gelaufen ist, ich wohl einen zehnseitigen Eintrag werde schreiben müssen und bemühe mich um eine interessante Auswahl.

In Moskau ist auf jeden Fall noch die Mutter von Bahira zu erwähnen, die ein echtes kalmykisches Unikat ist. Sie ist etwa siebzig Jahre alt und kennt ihre Philosophie in- und auswendig: Wenn man immer gut isst, kann einem im Leben nichts passieren. Außerdem hängt auch eigentlich alles im Leben vom Essen ab und es besteht im Grunde auch nicht aus viel anderem als essen. Gut, ich mag essen. Sogar recht gern und auch viel. Aber die Alte haut einen echt um. Kleines Beispiel gefällig? Makkaroni mit viel Butter und dicken Heißwürstchen um acht Uhr zum Frühstück. Guten Morgen, ich geh’ mal grade aufstoßen! Sie konnte aber auch etwas anderes: Hühnchensuppe mit richtig dickem Fleisch (das, was ich früher gern „Glibber“ nannte) oder Gretschka mit scharfem Schweinefleisch. Wenn ich ihre interessanten Gerichte dann morgens nicht essen wollte war sie mir sogar wirklich böse und konnte mich bestimmt zehn Stunden lang auf dem Kieker haben, was einen echt nerven kann, wenn sie in der ganzen Zeit als Stadtguide einem auch nicht von der Seite weicht. So mussten David und ich auch einen ganzen Tag mit ihr zubringen, den sie auch voll und ganz auszufüllen wusste. Morgens früh ging es los (mit oben genannten Makkaroni) und dann mit der Elektritschka, einer Art RB, nach Moskau hinein. Das war alles nicht wirklich schlimm, da dieses kleine Muckelchen morgens nicht das aller Aktivste ist und es uns schnell verziehen hatte, dass David und ich bei dem Lärm im Zug unsere MP3-Player angeschmissen hatten. Als nächstes hatte die Gute eine Bustour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dem Plan, die auch sehr gut überlegt war, da man mit Bahira im Schlepptau einfach mal überhaupt keinen Überblick über die Stadt gewinnt, da sie einen nur mal hierhin und mal dahin leitet, ohne dass man wirklich eine Chance hätte zu sagen von wo aus man sich wohin bewegt. Interessant bei dieser Tour waren besonders die Unterschiede zwischen den Botschaften, an denen wir vorbeifuhren. Die deutsche Botschaft ist beispielsweise ein schwarz-grauer Bunker, der in seiner Hässlichkeit seinesgleichen auf der Welt kaum finden wird (das Holocaust-Mahnmal in Berlin als Kunstobjekt vielleicht einmal ausgenommen) – unser Volk hat es sich wohl irgendwann einmal mit den Musen kräftig verscherzt. Dagegen ist das kleine Stück Frankreich auf russischem Boden ein wahres Schmuckkästchen. Das Schloss im Stadtzentrum, nicht weit von der großen Lamanosov-Universität, besteht aus vielen kleinen Backsteinen, welche sich auf einer Fläche von geschätzt drei oder vier Quadratmetern nicht einmal farblich wiederholen. Und bei all der Pracht, die mit barock anmutendem Stuck komplettiert und mit einer passenden Gesamtkonzeption abgerundet wird, schafft es das Volk der Nasallaute trotzdem noch, dass das Bauwerk nicht kitschig oder übertrieben bunt ausschaut. Ich war entzückt. Ansonsten kamen wir natürlich auch am Roten Platz und am Kreml vorbei, die wirklich beeindruckend sind. Zum einen natürlich wird man von der puren Größe überwältigt, zum anderen vom schicken russischen Baustil mit den interessanten Zwiebelkuppeln der Wassilikathedrale (falls meine Benennungen der Bauwerke im Übrigen nicht mit dem Standard übereinstimmen, mag man mir verzeihen, da ich das alles aus dem Russischen recht frei übersetze, da weiß ich genau wie jedes Steinhäufchen heißt) oder dem roten Stein und den mächtigen Wachtürmen der Stadtfestung. Der Mittelpunkt Moskaus ist wirklich schön und wirklich teuer, wenn man ihn mit Astrachan oder Wolgograd vergleicht. Gut, mag man sagen, dass Moskau auch zu den teuersten Städten der Welt zählt, aber trotzdem waren wir hier und dort schon schockiert von Preisen, die zwar noch gut in unser Portemonnaie passten, aber das Budget eines russischen Touristen gut sprengen sollten. Andere Haltepunkte unserer sich anschließenden Tour mit Bahiras lieber Frau Mama waren die Erretterkirche, die, ganz in weiß von außen, von Alexander I gebaut wurde und innen wohl zu den schönsten Kirchenbauwerken überhaupt gehören mag. Zumindest kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Kölner Dom oder die Jeanne D’Arc geweihte Kirche in Orléans um Längen nicht mithalten können. Durch den Alexandergarten und den roten Platz ging irgendwann auch ein irrer Tag zu Ende, an dem wir viel gesehen haben und gigantisch viel gelaufen sind. Und an dem ich mir alle 15 Minuten anhören durfte, dass ich so wenig esse. Dass ich beim Abendessen besser reingehauen habe als David wurde dann darauf geschoben, dass David klüger war und ja auch besser gefrühstückt habe. Ich sei sicher nur hungrig gewesen. Da es der lieben Alten aber nicht nur um das Essen ging, hatte – das sollte man noch erwähnen – auch David schnell genug von ihr. Sie ist eben eine richtige russische Babuschka und fand bald, dass David zu oft (zweimal) auf die Toilette müsse und hatte sowieso viel zu meckern oder umgekehrt Dinge zu bewundern, die uns etwa soviel interessierten wie der sprichwörtliche Reissack, der hin und wieder mal in China umfällt.

Außerdem muss man aber noch unbedingt erwähnen, dass wir echt eine gute Zeit in Moskau hatten und wirklich entspannen konnten, wie als wir mal einen ganzen Tag lang nur auf Sofas gelegen und uns vier Filme am Stück reingezogen haben. Da haben wir natürlich nicht viel von Moskau gesehen, aber in unsere beiden Reiseziele will ich auch eh noch mal wieder zurückkommen, um noch etwas mehr davon „mitzunehmen“.

Dann ging es abends nach Petersburg. Die Fahrt in die Stadt des „deutschen Zaren“ hatte schon ihre kleinen Macken. Nachts hätten wir beinahe den Zug verpasst, weil uns eine Elektritschka vor der Nase weggefahren war und wir danach in den Leningrader Bahnhof joggen konnten, an dem wir uns dann noch schnell etwas zu essen mitnahmen. In einem kleinen Laden lachten mich sehr lustig ein paar Pommes an, die ich schon lange nicht mehr gekostet hatte und so griff ich auch zu dem unverschämten Preis von 40 Rubeln pro Portion (Größe eines Tempotaschentuchs) zu. Im wurden die Fritten dann schnell ausgepackt und sollten heiß und fettig verschlungen werden. Problem: Die Kartoffelstäbchen waren wohl fettig, aber noch nicht einmal mehr lau, sondern schon komplett kalt. Darüber hinaus hatten sie wohl schon ein paar Mal mehr in der Friteuse gebadet, was ihren Geschmack in den alter Pappe verwandelte. Das konnte sogar die mit gekaufte Packung Ketchup nicht retten, da die nach einem verunglückten Versuch von Miraculix’ Zaubertrank schmeckte und auch zauberhafte Flecken auf meine beige Hose brachte. Es ist wirklich herrlich wie russische Züge ruckeln können. Als nächstes stellten wir fest, dass wir auch in diesem Zug beschissene Plätze hatten, entschieden uns dann aber uns nicht darüber aufzuregen, sondern direkt nach der „Gute Nacht Zigarette“ schlafen zu gehen. Am nächsten Morgen begrüßte uns dann endlich die schönste Stadt Russlands (und vielleicht sogar Europas, ich weiß nur, dass ich noch nie in einer hübscheren Stadt war) mit ihrem leicht abgekühlten Wetter, welches aber der „es muss jetzt besser werden Stimmung“ aber keinen Abbruch tun konnte.

So ging es dann auch direkt morgens nachdem wir das Gepäck abgeliefert hatten und uns in einem kleinen Bistro mit „petits pains au chocolat“ gestärkt hatten, los zur Isaakkathedrale, von deren Balustrade man den gesamten Zentralrayon überblicken kann. Danach gab es dann nach einem kleinen Mittagessen einen Siebenmeilenrundgang durch die Stadt. Zunächst ging es zum Newaufer und von dort zur Peter und Paulsfestung, in die Kirche der selbigen (dort liegen seit Alexander I alle Zaren meist mit Angehörigen und einige Komtessen begraben) und weiter zum neuen Stadion. Darauf besichtigten wir noch weitere drei Kirchen auf den beiden Nordinseln, bevor wir uns entschieden wieder aufs „Festland“ zu fahren. Eigentlich standen noch ein paar hübsche Botschaften und ein großer Park auf unserem Programm, der aber letztlich doch durch einen Regenguss sabotiert wurde, weswegen wir nur an kleinen Newa-Armen entlang zur ehemaligen Wohnung Wladimir Iljitschs gelangten, was auch sofort mit einer kleinen Fotosession im Regen belohnt werden musste. Um dem schlechten Wetter zu entkommen, gingen wir nach einer kurzen Metrotour in einen Bierpavillon, um uns ein wenig einzuleben. Nach ein paar netten Geschichtchen, die man sich über den Tisch warf, bekamen wir Begleitung. In einer gewissen Art widerlicher Vorbestimmung ziehen David und ich zusammen wohl immer nur das Schlimmste vom Schlimmsten an – ähnlich wie Unrat die Fliegen, wobei ich nicht hoffe, dass man uns sozial schon auf ein solches Level einstufen muss. Wie dem auch sei. Es näherte sich also diese brünette Dame, Ende dreißig, aussehend wie Ende vierzig und interessant wie verwesendes Gras im August, unserem Tisch. Ob sie bei uns sitzen könne, fragte sie mit starkem russischen Akzent nach einer hinuntergeschluckten Begrüßung auf Englisch. Sie wäre eigentlich in all ihrer Ausgebranntheit die ideale Presse für die Tränendrüse des volkschristlichen Mitleids gewesen, aber nicht, wenn man wie David und ich bereits zehn Monate mit Menschen zu tun hat, die mehr Probleme haben als „widerwärtiges Aussehen: Stufe 10“ und gerade zum Ausruhen ein paar hundert Kilometer zurückgelegt hat. Alle ausweichenden Entschuldigungen wie: „Das ist unser letztes Bier, wir gehen gleich“ oder „Wie wollten eigentlich Privates besprechen, unter Freunden“ schlugen gleich fehl, da wir Deppen auch noch auf Russisch antworteten, was unser Gast mit unbändiger Freude aufnahm. Schon über die Bänke zu einem Platz neben dem meinem stolpernd versicherte sie sich - wie die Menschen, die erst ihre Zigarette anzünden und dann fragen, ob das auch in Ordnung sei, ohne auch nur im Traum daran zu denken, die Lunte wieder auszumachen, wenn andere dagegen sein sollten – ob sie sich auch wirklich setzen könne. Nach ein paar frostigen aber halbherzigen Versuchen unser Gespräch auf Deutsch weiterzuführen, ging dann die Standardfragerei los. Was macht ihr? Woher kommt ihr? Wie lange schon hier? Bla, bla, bla. Nachdem wir erklärt hatten, was wir so treiben ging es erst richtig los. Unsere Schönheitskönigin erwies sich als glühende Verfechterin der „guten, alten Tage“, in denen die Breschnijews und Stalins der Einheitspartei den Menschen noch ethische Maßstäbe vermittelten. Was sie denn damit meine. Früher hätten Frauen nicht geraucht. Ein Zug an der Zigarette. Und nicht getrunken. Ein tiefer Schluck aus dem Becher mit Zapfbier. Dass man mit diesem Menschen nicht logisch und ernsthaft diskutieren konnte, war schnell festgestellt. Die Augen rollend verabschiedeten David und ich uns ständig, um uns, die Blase auf der Toilette entleerend, kurz von diesem schwafelnden Ohrenkrebserreger zu erlösen. Irgendwann taten das Bier und das frische Petersburger Wetter aber auch bei ihr ihre Wirkung und veranlassten sie zu einem Gang auf „den einen Platz“, wie die Russen sagen. Mit Feuerseifer erklärten David und ich ihr den Weg zu den Örtlichkeiten, um uns, sobald sie außer Sichtweite war, schnell zu verziehen. Zuletzt hatte ich sogar versucht durch bewusst ausfällige Wortwahl unser graues Täubchen zu einem Themenwechsel zu bringen, aber sie hatte es nicht anders gewollt. Wir verließen den Njewskij-Prospekt und gingen nach Hause, wo uns, wie an jedem kommenden Abend ein Fernseher mit Liveübertragungen von der Fußball-EM erwartete.

Ein weiteres Highlight unserer Fahrt war der Besuch der Ermitage. Alles war so gut geplant. Wir hatten den Stadtplan dabei und wollten uns nur noch ein paar Croissants und ein Wässerchen in dem netten Café gönnen, bevor es in die Kunstsammlung schlechthin Russlands gehen sollte. Aus dem Bistro hinaus ging ich schnurstracks nach links, um die Metro zu nehmen. David hielt mich an und wollte lieber zu Fuß laufen, dreht rechts herum und ich folgte ihm. So gingen wir auch einige Zeit, bis wir endlich (schon leicht verspätet) auf die Brücke stießen, die eingezeichnet war. Gut, der Linksknick war auf der Karte nicht zu sehen, aber den hatte man sicher der Einfachheit wegen weggelassen. Also ging es über die (sehr lange) Brücke weiter. Auf der anderen Seite suchten wir dann vergeblich bestimmt eine Viertelstunde lang den versprochenen Park zur Linken, der scheinbar gegen ein Reihenhaus eingetauscht worden war, bis wir an eine Metrostation kamen, die schon fast nur von Plattenbauten umringt war. Das kam uns alles schon sehr komisch vor, da das Stadtzentrum im Grunde ein großes Museum ist, in dem man keine Kommunistenbauten antrifft, aber wir gingen weiter. Kaum hatten wir uns noch darüber lustig gemacht, dass uns, wenn wir nun nach der Ermitage fragen würden, sicher alle Leute auslachen werden, da wir „total ab vom Schuss“ wären, als wir auf dem Straßenschild bemerkten, dass unsere Straße nicht mehr „Njewskij-Prospekt“, sondern „Hinter dem Njewksij“ hieß, was wir dann auch am linken, unteren Ende der Karte wieder fanden. Wir waren einfach mal ein paar Kilometer in die falsche Richtung gegangen. Man kann sich also auch gut verirren, wenn man eigentlich nur eine Straße zu laufen hat. Wir haben’s geschafft. Zum Glück hatten wir unsere Zeitverlust durch die Metro schnell wieder drin und kamen so, leicht erschöpft, auch an der Ermitage an, wo uns direkt eine Überraschung erwartete: Es waren kaum Leute auf dem Platz der Admiralität. Schnell zum Tor geeilt war der Grund ersichtlich. Montags Ruhetag. Von den Schicksalsgöttinnen verflucht setzten wir uns ans Newaufer, um den gescholtenen Füßen eine Ruhepause zu geben. Am Ende des Tages hatten wir aber trotz allem noch zwei Gärten auf der Checkliste verbucht und waren in der „Auferstehungskirche auf dem Blute“ gewesen, in der ich beinahe echte Randale geschoben hätte, da man uns nicht zum Studententarif reinlassen wollte. Als wir unsere Tickets dann abends zu den anderen legten, bemerkten wir die nächste Dummheit: Mit dem Ticket für die Isaakkathedrale kommt man frei in vier Kirchen in Petersburg. Wir hatten 170 Rubel für nichts und wieder nichts ausgegeben, sondern hätten einfach nur unsere Tickets vom Vortag mitnehmen müssen. Gut, das ist nicht die Welt, gibt einem nach einem solchen Tag aber den Rest.

Bis auf solche kleineren und größeren Missgeschicke verlief unser Urlaub aber recht entspannend und wir haben wirklich viel zu Gesicht bekommen. Stationen unserer Tour waren das Schloss Katharina der Großen mit dem neu erbauten Bernsteinzimmer, einer großen Parkanlage mit allerlei Badehäusern und Gärten, der Peterhof, also das Vorstadtschloss Peter I, welches sich besonders durch seine Wasserkaskaden und goldenen Springbrunnen auszeichnet und die Ermitage, in die wir letztlich doch noch hineingekommen sind und die verschiedenste Kunstschätze vom Altertum bis in die Moderne beherbergt.

Anstrengend wurde dann wieder die Heimfahrt im Zug. 33 Stunden hatten wir bei der Abfahrt vom Moskovkij Bahnhof und entschieden uns daher, wieder Coupé-Plätze zu belegen. Zwar bekamen wir auch wieder welche, nur dass diese diesmal nicht für normale Passagiere waren, sondern in dem geräumten Kabuff des Schaffners bestanden, der sich kurzerhand entschieden hatte in der Nacht überhaupt nicht zu schlafen, da der Zug sowieso jede Stunde an einem Bahnhof hielt, an dem der Schaffner eh raus musste. Schnell hatten wir es uns aber bequem gemacht. Sonnenblumenkerne hatten wir in Hülle und Fülle bei uns und Bier war fix organisiert. Rauchen konnte man zu späterer Stunde sogar im Coupé, da die Klimaanlage abgestellt wurde. Sogar Musik war noch am Start, sodass wir auch bis zum nächsten Morgen nichts zu beklagen hatten. Dafür ging es dann aber auch recht dicke los. Just aufgestanden, hatte David sich schon eine Zigarette angezündet, was eine Schaffnerin auf den Plan rief, da die Klimaanlage und der Rauchalarm morgens wieder angemacht worden waren. Ob wir Probleme hätten oder welche wollten. „Nein, eher nicht“. Wieso wir denn dann im Abteil rauchen würden? „Wer raucht denn?“ Sei ihr egal. Wir müssten Strafe zahlen. Das passte mir so gar nicht in den Plan, da ich von horrenden Preisen für solche Kavaliersdelikte gehört hatte, die um die 30 Euro liegen und nicht mehr in unsere Geldbeutel passten. Zum Glück hatten wir die Kiste schnell schwarz ausgehandelt und sind mit 8 Euro davon gekommen. Dann begann die große Langeweile. Irgendwann kann man keine Sonnenblumenkerne mehr essen, weil die Finger vom Aufdrücken schmerzen. Warmes Bier ist eh nicht jedermanns Sache und einfach nur Musik hören geht einem schon nach zwei Stunden auf den Wecker. Wir wechselten den Tagesrhythmus also ins Ungesunde und kamen auf Musikhören, zur Toilette gehen, Rauchen, Rumstöhnen, dass alles langweilig ist, Musikhören, Leseversuche und dann wieder Musikhören, Toilette, Rauchen usw.

Am Ende der Fahnenstange kamen wir dann auch in Wolgograd an, von wo David noch mal acht Stunden zurück zu legen hatte. Auf mich wartete nur noch ein ganzer Arbeitstag von morgens bis abends, für den ich nach einer Stunde Schlaf etwa so bereit war, wie eine Schildkröte zum Pferderennen. Zum Glück ging es mit den Kids aus dem Zentrum mittags ins Planetarium, wo ein etwa 45minütiger Film gezeigt wurde, während dessen ich ein vorzügliches Nickerchen halten konnte. Im Übrigen gibt es neue Kinder im Zentrum, die zu den bekannten Bengeln dazukommen und bei weitem angenehmer sind. Mit etwa acht bis neun Jahren ist das fast das Alter, in dem Messdiener ausgebildet werden – mit denen kann man noch was machen, da die nicht pubertieren. Aber dazu könnte ich schon wieder einen Roman schreiben, was jetzt nicht sein muss. Im Gegenteil mache ich mit dem wohl letzten oder vorletzten Eintrag Schluss, wünsche alles Gute und verbleibe mit lieben Grüßen an alle Leser

Jörg

20 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Joerg!Wie ist dir nach dem Urlaub geht?Da,Sankt.Petersburg wundert allen und alles mit ihrer Pracht.Kann man einfach wundern,wie auf dem Moor so eine wundeschöne Stadt erschien wurde.Bald kommst du nach Hause,aber Errinerung ,die du erlebst hast,bleibt im deinen Gedechnis für immer.Ich wollte dir mit teilen,dass ich einen Ausbildungplatz bekommen habe.In Oktober geht es los.Bis dahin alles Gute und Liebe. Tatjana.

Frank hat gesagt…

Hey Flügelhörn I, hab es endlich mal wieder geschafft, eine Story von dir zu lesen. Mal wieder vorzüglich und höchst amüsant geschrieben, musste mehrmals losbrüllen :-) Freu mich schon drauf, wieder hier mit dir rumzublödeln ! Bis dahin
grüßt die Tröte I!

Anonym hat gesagt…

Hoi Jörg!

Bin auch endlich dazu gekommen deinen vorzüglichen Eintrag zu lesen- informativ und unterhaltsam wie eh und je! Klingt doch nach einem erlebnisreichen, schönen Urlaub!
So einer steht auch mir nun hoffentlich bevor: nach vier Wochen Power-Sprachkurs und über- doch leider noch nicht bestandenen NL-Prüfungen geht es in zwei Tagen zum BurgHerzberg Festival und anschließend zum Surfen und Ausspannen ans Ijsselmeer.
Ich wünsche dir alles Gute für den Rest deiner Zeit und, dass du heil und guter Dinge wieder in der Heimat ankommst!!
Liebste Grüße und bis irgendwann mal wieder!
Das Erdmann

Anonym hat gesagt…

BIN NUN WIEDER ZU HAUSE, ALSO KANN MAN AUCH EINFACH BEI MIR VORBEIKOMMEN ODER MICH ANRUFEN!!!
Vielen Danke an alle, die hier mal Kommentare hinterlassen haben und ich hoffe, die Seite hat gefallen.


Jörg

Anonym hat gesagt…

Hi,Joerg!Alle Grüße,schön dass du da bist,ich freue mich sehr.Die Seite war perfekt und hat viel Spaß gebracht.Ich hoffe dass alle mir zu stimmen werden.Ich werde mich freuen wenn du vorbei kommst.

Alle Grüße.
Tatjana:)))))

Anonym hat gesagt…

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